Kommentar zu ZEIT 4.3. 2018 : „Schäm Dich Mann“

Ich will es einmal aus der Seite eines „#MeToo Men“  darstellen und die „ Sache“  auf den Punkt bringen.

Ich war vor Jahren, als ich noch relativ stark trainierten Körper hatte, auf einem Gynäkologen Kongress in Wien. Gegen Abend waren wir eingeladen zum Diner in einer Lokalität, wo man eine breite Treppe hinaufschritt. Plötzlich griff mir von hinten eine junge Frau, Gynäkologin, satt  in meinen Po, Ups? : „Entschuldigen Sie mich  bitte vielmal,  ich musste das tun, so einen Knackarsch, das ist mir noch nie passiert“.

Meine Frau war etwas verstört und die junge Gynäkologin auch.

Was lernen wir daraus? Als Biologe und philosophischer Denker ganz einfach: Biologisch sind vor Allem Männer mit Imponieren und Macht auf Frauen aus, umgekehrt ist etwas seltener, aber auch gegeben,( s.o.)  Weibchen und Frauen offenbaren naturgegeben  gegenüber Männern ihre Reize, wobei die andere Sexualität völlig ausreicht,

Das geht durch das ganze Tierreich bis hinauf auf in die Primaten, von denen wir abstammen so. Fortpflanzung, Sex und Imponieren dazu sind die Grundregeln der Biologie. Es ist biologisch „normal“, dass Männchen und Mann alles versuchen einem weiblichen  Wesen zu imponieren und die Macht dazu ist körperlich, es ist die Macht der Eroberung und Gewalt gehört beim  Mann  biologisch dazu.

Wer als Mann die „Macht“ hat, wodurch auch immer, meist durch höhere körperliche, gesellschaftliche und  finanzielle Machtpositionen, nützt das aus seiner Biologie aus. Davon redet #MeToo.  Dieses „biologische“  haben die Ärzte toll besungen:“ Männer sind Schweine“,- es lohnt sich, den Songtext im Kontext mit unserem Thema zu teilen.

ABER: Ja, was aber?

Die Biologie, das „Genom“ sozusagen macht in unserer Kultur 30 % aus, 70 % sind Umwelt , Erziehung und Kultur. In armen Ländern sind 5 % Genetik und 95 % der Rest. Wir erleben jeden Tag, wie Männer aus einer  solchen Kultur ihre Biologie  teilweise  hemmungslos ausleben und man kann ihnen wegen fehlender „Kultur“ nicht den Vorwurf machen, der täglich in der Presse steht. Gibt es Programme, Männern Kultur im sexuellen Benehmen  beizubringen? Ich  lese davon nichts im Regierungsprogramm, wo man sich um Abschiebungen mehr kümmert als um Menschsein in einer kultivierten Gesellschaft.

Einen Vorwurf ABER kann man den in während der #MeToo Debatte erwähnten Männern, noch mehr ihrem schamheiligen oder ängstlichen Umfeld machen.

Männer in unserer gesellschaftlichen Kultur müssen eine Erziehung schon als Jugendliche haben, die sie aus ihrer Biologie herausführt. Wenn ein Mann aus einer unterprivilegierten Schicht keine solche Erziehung hatte, dann „greift“ er zu. Daran muss eine Gesellschaft arbeiten( geschieht in Deutschland zu wenig, man regt sich lieber „künstlich“  auf) und macht hinter vorgehaltener Hand so weiter auf beiden Seiten.

Schlimmer aber, wenn wir lesen müssen, dass Männer aus dem angeblichen westlichen Kulturleben: Schriftsteller, Künstler ,Regisseure, Filmstars, Dirigenten, Politiker sich über Frauen und Jugendliche beiderlei Geschlechts  sexuell hermachen.

Das gab es zwar in allen Gesellschaften, aber das wir das heute noch erleben müssen , ist eine kulturelle Perversion der Versäumnisse. Ich bin fest davon überzeugt, dass man in einer liberalen Gesellschaft und nur dort, bitte, die Möglichkeiten hat, Biologie durch Erziehung und Kultur zu balancieren,- nur so geht es. Das sind die Ursachen und die Heilmittel. Alles andere ist scheinheilige Deklamation.

Das ganze Gejammer, über das sich Jens Jessen zu recht aufregt, ist im Grunde „ridikül“, weil es an den Ursachen vorbeigeht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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