Brief an Herrn Moritz Rudolph, den Autor des empfehlenswerte Essays: „Der Weltgeist als Lachs“.

https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/der-weltgeist-als-lachs.html

Sehr geehrter Herr Rudolph,

ich beschäftige mich wie Sie in Ihren vorzüglichen Essays und Ihrem Buch: „Der Weltgeist als Lachs“ seit Jahren mit einer neuen postwestlichen Gesellschaftsordnung.
Ihr Gedankengut leitet sich aus der Geschichts- und wohl auch Staatsphilosophie her und kommt zu einem konklusiven, brillanten Ende im Beitrag zur Systemtheorie: “ Der Ziz. Der Kampf ist aus“ vom 23.2.2021.

Mein Denken kommt aus der Soziobiologie und Technobiologie und ich entwerfe eine soziobiotechnische Systemtheorie für den „Lachs“. Das muss Ihnen nicht widersprechen, vielmehr kann man sich das zusammendenken.

Teil I
Als Einleitung zu meinen abschließenden Überlegungen darf ich Ihnen die Bitte äußern , auf meine Website den folgenden Beitrag zu lesen :

https://hesch.ch/2021/02/04/hegel-weltgeist-und-apocalypse-tomorrow/

Ich werde bei meinen Überlegungen im Teil II von der evolutionären biologischen Gegebenheit vom „Grauen des Bösen“ ausgehen . (Das Grauen: Joseph Conrad, Das Böse : Friedrich Hegel und Hannah Ahrendt, beides in alten Schriften ).Dieses Phänomen begleitet die Menschheitsgeschichte seit dem diese das „Paradies“ verlassen hat. „Geschichte“ hier nicht als philosophischer, ethische Dimensionen ausleuchtender oder staatspolitischer Ort verstanden, sondern als „ evolutionäre Biographie des Menschen“ auf dem Planeten.

Wie entkommt die Menschheit der Schlinge des „Grauen im Bösen“?

Jede wie auch immer geartete biologische Existenz überlebt durch die Zerstörung von wie auch immer gearteten anderen biologischen Existenzen im Laufe der Evolution des biologischen Lebens auf der Erde. Für die meisten biologischen Existenzen verläuft dieser Prozess unbewusst, nur (wahrscheinlich) der Mensch hat ein erschreckend konstruktives Bewusstsein darüber entwickelt.
Ich habe aber dargestellt und wiederhole: Durch keine Religion, Weltanschauung, Philosophie oder Staats- und Gesellschaftstheorie konnte das Grauen des Bösen in der Weltgeschichte und Gegenwart besiegt werden. Das ganze „Denken“ mit seinen Utopien und Visionen über Jahrhunderte ist weitgehend wirkungslos geblieben. Diktatur, Ausbeutung, Terror, Folter, und anhaltende historische Gewalt in allen Staaten und Gesellschaftsschichten, „beleben“ die Menschheitsgeschichte bis in unserer Gegenwart. Das reicht bis in die kleinste Einheit der Gesellschaft: die Familie. Demokratie , wo sie noch existiert, hat nur wenigen ein hoffnungsvolles Leben vermittelt. Rücksichtslose Ausbeutung des Planeten und des größeren Teils der Weltbevölkerung sind unverändert Alltag. Ich habe mir Mühe gegeben, die Ursachen des »Grauen des Bösen» auf eine ganz andere Erklärungsebene zu bringen. Eine neurobiotechnologische Soziologie erscheint mir der einzige Zugang zu sein, mit welchem man das «Grauen des Böse» verstehen kann und ganz neue, revolutionäre Modelle zu seiner Eindämmung organisieren kann. Ich komme am Ende meines Lebens zu der mich völlig verstörenden und erschreckenden Schlussfolgerung:

„Um die Menschheit aus dem «Grauen des Bösen» zu erlösen, bedurfte und bedarf es weder der Menschenrechte noch des aus dem abendländischen Denken entstandenen Freiheitsbegriff, der in dieser Welt als das höchst Gut gepriesen wurde und wird. Diese beiden historischen Errungenschaften dienten einer Minorität der Menschen, um den großen Rest der Menschheit, die in verschiedenen Gesellschafts- und Staatsformen leben, über Jahrhunderte auszubeuten und den Planeten jetzt zum Brennen zu bringen.“

Zum brennenden Planeten lohnt sich zu lesen:
https://hesch.ch/humanocide/

Teil II
Im Teil II werde ich ein neues Modell zur Überwindung des biologisch bedingten Übels der Menschheit,- dem «Grauen des Bösen“ entwerfen. Es setzt an einer strukturellen Neugestaltung der menschlichen biosozialen – und biotechnologischen Existenz an. Dies scheint mir der einzige gegenwärtig denkbare Ausweg aus dem «Grauen des Bösen» in der Menschheitsgeschichte zu sein.
Das System entwickelt sich in einem Himmel, den der Ziz bewohnt, in dessen Körper und Hirn . In meinem Hirn und dem von Tingyan Zhao hat das nur einen begrenzten Platz. Es bedarf einer neuen Systemtheorie des Menschen, welche im «anorganischen Gehirn» seit 70 Jahren in Entstehung ist , während «das seit Jahrtausenden und bis anhin denkende menschliche Gehirn an sein Ende gekommen ist».

Schließlich die neue „Freiheit“ des Menschen:

„Freiheit“ : Eine Gesellschaftsform , in welcher die Menschheit aus dem biologischen Zwang befreit wird, das Böse tun zu müssen, welches  die Biologie des Menschen entlang der Weltgeschichte diktiert hat und noch immer diktiert.

(Es gibt dazu eine Replik von Herrn Rudolph, die ich ggbfs. nach seiner Zustimmung hier publizieren werde.)