18.2.2023
Guten Tag Herr Semmler, ich habe das ZEIT MAGAZIN Nr. 8 soeben gelesen.

Ich bin 84 Jahre alt, mir tut das Klima nichts mehr, wohl meinen beiden Enkeln 3 Jahre, 6 Wochen.
Ich habe eine Wut, wenn ich das hier schreibe, aber tippe weiter, ich tippe drauf los ,ich korrigiere nachher nichts mehr, kein Korrekturlesen.
Vor einiger Zeit habe ich auf meiner Website (Hesch.ch) den Beitrag “Die 3 Schrecken der Menschheit „ verfasst, https://hesch.ch/2622/. Könnte überarbeitet werden, drastischer.
Ich kann alles verstehen, was im ZEIT MAGAZIN geschrieben ist. Zuletzt habe ich dann noch in Facebook einen Text geschrieben,- mein Facebook habe ich inzwischen gelöscht:

„Urknall Black Out Endknall

Ich mag mich augenblicklich nicht mehr mit dem Urknall beschäftigen. Vielmehr graust es mir vor dem „Endknall“,- nicht mehr durch Angstmache, sondern durch den Zustand des Planeten und seiner Menschen. Die weltweite politische
und gesellschaftliche Verharmlosung der 3 Schrecken der Menschheit berührt mich und zunehmend eine Mehrheit der Menschen existentiell. Ich verweise nochmals auf meinen Beitrag: “Die drei Schrecken der Menschheit jenseits von 2022“

Dieser Schrecken geht in seinen nunmehr apokalyptischen Dimensionen , die uns tagtäglich vor Augen geführt werden, direkt unter die Haut. Man kann nicht mehr wegducken,- aber was kann der einzelne jetzt noch tun angesichts der Übermacht der verantwortlichen Verbrecher aus Politik, Wirtschaft und Finanzwelt. In ihrer Hilflosigkeit angesichts der marodierenden Gewalt , Klima und Virulenz greift die Jugend nunmehr zu körperlichen und aufrüttelnden Massnahmen. Nur ,wen erreichen sie,- eine ebenso hilflose Mehrheit der Menschheit. Ich habe volles Verständnis für das, was da geschieht. Kim Schulz über die Kunstattacken :“3sat-Mediathek Impressum – Letzte Generation“ Der ganze Irrsinn einer hilflos Menschheit wird dieser Tage in Ägypten vorgeführt, wo zur dortigen 27. Weltklimakonferenz (COP27), beginnend 6. November in Scharm el-Scheich wieder alle „Verantwortlichen“ mit hohem CO2 Ausstoß hinfliegen. „

Also, was mich bedrängt bei Ihren mutigen Aktivitäten ist, dass Sie alle die falschen erreichen,- das ist das Drama. Wenn Sie sich auf die Straße kleben, stören sie meist auch vom Klima Betroffene, die aber zu dumm sind, um ihre Betroffenheit wahrzunehmen und allenfalls im Straßengespräch mit Ihnen Herz und Verstand öffnen. Dabei bleibt es ach. Warum? Weils sie , übrigens genau wie Sie keine „Macht“ haben.
Es ist die Übermacht der Verbrecher aus Politik (Autokraten: nur 51 % der Menschen leben in Ländern mit relativer Freiheit,) Wirtschaft, Industrie und Finanzwelt, die für das Verbrechen am Planeten verantwortlich ist.

Ich denke schon lange darüber nach, wie man dieser weltweiten Verrecherkaste beikommen kann.

Die letzte Generation kommt dort nicht an, sie wird leider nichts bewirken, außer ihre kostbare Jugendzeit ergeben. Wirksame Aktionen müssten sich gegen die „Verursacher“ richten,- aber das endet sofort in Gewalt von deren Seite.
Dieser Irrsinn macht mich irgendwie wütend und depressiv und das zieht sich durch meine ganze Website. Ich weiß aber auch, dass die Menschheitsgeschichte seit Jahrtausenden so ist und das Anthropozän den Planeten verbrennt.
In meiner Verzweiflung habe ich den „Humanozid“ als Ausweg gedacht ( siehe Website).

Grüßen tue ich aus Hochachtung vor Ihnen.

Dieter Dr. Hesch

Antwort Raul Semmler 21.2.2023

Guten Abend Herr Hesch,
danke für Ihre Gedanken.
Ich mache nun seit mehr als einem Jahr Proteste bei der Letzten Generation. Ich habe mich mit Protestgeschichte auseinandergesetzt und auch mit Protestformen.
Ja, es besteht eine große Verdrängung und nein, auch die Menschen in den Autos sind Verursacher:innen. Und wenn es nur dadurch geschiet, dass sie sich nicht gegen das Unrecht auflehnen, das die Bundesregiergung Tag für Tag begeht.
Wir haben sehr unterschiedliche Protestformen und einige sind auch vor den Augen der großen CO2-Emittenten – wie z.B. das symbolische Öl-Pipeline-Abdrehen. Diese Unternehmen sind aber auch gut im Ignorieren und die Presse kommt dort auch oft nicht hin, weil es zu weit draußen ist oder die Störung zu wenig medienwirksam.
Es ist ein komplexes Problem wie den Wandel zu schaffen und wir gehen es vielseitig an.
Fühlen Sie sich eingeladen Ihren eigenen Protest auf Ihre Art und Weise zu führen oder anders und andere Proteste , die Sie für richtig halten – z.B. finanziell – zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Raúl Semmler

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