Die meisten, wenn nicht alle Männer, haben irgendwann Sorge, dass ihr Penis zu kurz sei. Die erste Sorge stammt aus der Zeit des pubertären Wachstums, wo man sich unter Jungs vergleicht und zu dieser Zeit gibt es Größenunterschiede durch unterschiedlich schnelles Wachstum, die sich , manchmal für immer, einprägen.

Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass immer mehr Jungen eine sog. verzögerte Pubertär in unserer westlichen Stresskultur erleiden. Dadurch kommt es zu einem verzögerten Anstieg von Testosteron. Der zeitgerechte Anstieg der Testosteronkonzentration ist aber entscheidend für das Peniswachstum. Steigt Testosteron entlang einer verzögerten Pubertät zu langsam an, dann wächst der Penis bis Ende Pubertät nicht zur individuell genetisch festgelegten Länge. Da kann man dann später keine Längenkorrektur erreichen auch nicht mit den Maßnahmen der u.a. Website und vielen anderen, die man Googlen kann. Ich kann mir vorstellen, dass die jetzt geringer als vor einigen Jahren gemessene Länge evtl. schon Folge davon ist ( s. unten). Es ist wichtig, dass Eltern und kundige,- ich sage kundige, Ärzte,- Kinderärzte und Endokrinologen, dieses Problem ernst nehmen und die Behandlung kennen. Leider haben wir da eine große Lücke, wie ich aus jahrelanger eigener Erfahrung weiß.

Die zweite Sorge stammt aus dem Geschlechtsleben , wo viele Männer glauben, es komme dabei auf des „Schwanzes Länge“ an. Weit gefehlt. Diese spielt bei der Liebe mit der Frau so gut wie keine Rolle. Immer wieder kommen Männer zu mir zur Beratung mit diesem Problem, das aber eines von emotionaler Unsicherheit ist, nicht mehr und nicht weniger. Man kann es den betroffenen kaum ausreden.

In der Schwulen-, Porno- und Sexvideo- Welt spielt die Penislänge eine elende Rolle. Da immer mehr Jugendliche Zugang zu solchen Videos haben und diese aus ihrer Unsicherheit und wachsenden Geilheit nutzen , nimmt die Angst weiter zu. In unserer Welt der „Fake News“ haben Fakten wenig Chance gegen den historischen und allgegenwärtigen Unfug, der sich auch im Internet immer weiter ausbreitet. Niemand hat eine vernünftige Kontrolle über die Pubertät von Jugendlichen. Ein Beispiel ist die als „Aufklärung“ gemeinte folgende Seite mit ihrer unseligen Darlegung von „Penis Vergrößerungs- Methoden“ , wo diese überhaupt nicht notwendig geschweige denn wirksam sind. Es wird eben eine „Not“ ausgenutzt.

https://www.kleiner-penis.de/penisvergroesserung-methoden-ergebnisse-alles-was-du-wissen-musst/

Ich will hier aber Fakten darlegen, damit der Unsinn über die Mähr der Penisgröße und die Geschäftemacherei damit ( siehe oben) endlich aufhört. Jeder Mann kann ab jetzt sich endgültig über die wahre natürliche Penislänge bei der großen Mehrheit der Männer informieren .Die mittlere Länge eines erigierten Penis ist 13,12 cm, also kleiner sogar als in meinem letzten Bericht. Ein 16 cm lange Penis liegt in der 95 – Perzentile , d.h. nur 5 % der Männer haben diese Länge ( und was in Pornovideos zu sehen ist sind die weniger als 1% Männerschwänze, welche dazu angetan sind, eine riesige Verunsicherung zu verursachen). Das kann erhebliche gesellschaftliche Folgen haben, denn die Penisangst neben der vor Erektionsschwäche sind fundamentale Marker für Verhaltensstörungen beim Mann in allen Gesellschaftsschichten weltweit und unabhängig von Kulturen.

www.sciencemag.org/news/2015/03/how-big-average-penis

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bju.13010

Kommentar zu ZEIT 4.3. 2018 : „Schäm Dich Mann“

Ich will es einmal aus der Seite eines „#MeToo Men“ darstellen und die „ Sache“ auf den Punkt bringen.

Ich war vor Jahren, als ich noch relativ stark trainierten Körper hatte, auf einem Gynäkologenkongress in Wien. Gegen Abend waren wir eingeladen zum Diner in einer Lokalität, wo man eine breite Treppe hinaufschritt. Plötzlich griff mir von hinten eine junge Frau, Gynäkologin, satt in meinen Po, Ups? : „Entschuldigen Sie mich bitte vielmal, ich musste das tun, so einen Knackarsch, das ist mir noch nie passiert“.

Meine Frau war etwas verstört und die junge Gynäkologin auch.

Was lernen wir daraus? Als Biologe und philosophischer Denker ganz einfach: Biologisch sind vor Allem Männer mit Imponieren und Macht auf Frauen aus, umgekehrt ist etwas seltener, aber auch gegeben,( s.o.) Weibchen und Frauen offenbaren naturgegeben gegenüber Männern ihre Reize, wobei die andere Sexualität völlig ausreicht,

Das geht durch das ganze Tierreich bis hinauf auf in die Primaten, von denen wir abstammen so. Fortpflanzung, Sex und Imponieren dazu sind die Grundregeln der Biologie. Es ist biologisch „normal“, dass Männchen und Mann alles versuchen einem weiblichen Wesen zu imponieren und die Macht dazu ist körperlich, es ist die Macht der Eroberung und Gewalt gehört beim Mann biologisch dazu.

Wer als Mann die „Macht“ hat, wodurch auch immer, meist durch höhere körperliche, gesellschaftliche und finanzielle Machtpositionen, nützt das aus seiner Biologie aus. Davon redet #MeToo. Dieses „biologische“ haben die Ärzte toll besungen:“ Männer sind Schweine“,- es lohnt sich, den Songtext im Kontext mit unserem Thema zu teilen.

ABER: Ja, was aber?

Die Biologie, das „Genom“ sozusagen macht in unserer Kultur 30 % aus, 70 % sind Umwelt , Erziehung und Kultur. In armen Ländern sind 5 % Genetik und 95 % der Rest. Wir erleben jeden Tag, wie Männer aus einer solchen Kultur ihre Biologie teilweise hemmungslos ausleben und man kann ihnen wegen fehlender „Kultur“ nicht den Vorwurf machen, der täglich in der Presse steht. Gibt es Programme, Männern Kultur im sexuellen Benehmen beizubringen? Ich lese davon nichts im Regierungsprogramm, wo man sich um Abschiebungen mehr kümmert als um Menschsein in einer kultivierten Gesellschaft.

Einen Vorwurf ABER kann man den in während der #MeToo Debatte erwähnten Männern, noch mehr ihrem schamheiligen oder ängstlichen Umfeld machen.

Männer in unserer gesellschaftlichen Kultur müssen eine Erziehung schon als Jugendliche haben, die sie aus ihrer Biologie herausführt. Wenn ein Mann aus einer unterprivilegierten Schicht keine solche Erziehung hatte, dann „greift“ er zu. Daran muss eine Gesellschaft arbeiten( geschieht in Deutschland zu wenig, man regt sich lieber „künstlich“ auf) und macht hinter vorgehaltener Hand so weiter auf beiden Seiten.

Schlimmer aber, wenn wir lesen müssen, dass Männer aus dem angeblichen westlichen Kulturleben: Schriftsteller, Künstler ,Regisseure, Filmstars, Dirigenten, Politiker sich über Frauen und Jugendliche beiderlei Geschlechts sexuell hermachen.

Das gab es zwar in allen Gesellschaften, aber das wir das heute noch erleben müssen , ist eine kulturelle Perversion der Versäumnisse. Ich bin fest davon überzeugt, dass man in einer liberalen Gesellschaft und nur dort, bitte, die Möglichkeiten hat, Biologie durch Erziehung und Kultur zu balancieren,- nur so geht es. Das sind die Ursachen und die Heilmittel. Alles andere ist scheinheilige Deklamation.

Das ganze Gejammer, über das sich Jens Jessen zu recht aufregt, ist im Grunde „ridikül“, weil es an den Ursachen vorbeigeht.

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